Nachttanzdemo-Gießen

Sicherheits-Konzept


Freunde der Nacht!
Wir brauchen eure Mitarbeit! In diesen seltsamen Zeiten rufen wir euch zu einer außergewöhnlichen Form der Nachttanzdemo zusammen. COVID fordert eine erhöhte Eigenverantwortung und Eigenorganisation.
Jeder Demo-Teilnehmer achtet auf die Gesundheit des anderen! Wenn das alles funktioniert, UND NUR DANN, werden wir dieses System, Kultur anzubieten wiederholen können. Gleichermaßen müssen weitere Corona-Infektionen verhindert werden!
Das heißt: WIR ALLE müssen also am 15.08. beweisen, dass wir kulturelle und soziale Versammlungen unter Rücksichtnahme eines jeden Mitmenschen, selbstorganisiert durchführen und trotzdem Gesundheit gewährleisten können. Nutzen wir unsere Mündigkeit und Freiheitlichkeit und zeigen wir dem Virus gemeinsam die Zähne!

FAKTEN: - Die Demo ist in 5 stationäre Bühnen aufgeteilt und wir besetzen so die öffentlichen Plätze: Messeplatz, SWG Lahnwiese, Lahn-Rugbyfeld, Theaterpark und Schwanenteich Seebühne an der THM.

  • Ihr müsst euch in festen Gruppen (7-10 Personen) organisieren. - Dafür ist eure Registrierung AB JETZT auf Link notwendig. Hierbei reserviert einer (Ordner) von euch einen der bodenaufgesprühten Kreidekreise vor eurer Lieblingsbühne. Wenn es gar nicht anders geht und ihr das Gefühl habt, ihr müsst unbedingt noch an eine andere Bühne, dann müsst ihr den Vorgang mit Zeitangabe für die andere Bühne wiederholen, aber bitte seht nach Möglichkeit davon ab, denn tingeln macht das ganze Hygienekonzept deutlich schwieriger, für euch, uns und die Gesundheit.
  • Eure Daten sind nach http://2020.nachttanzdemo-giessen.de/privacy-policy/ bei uns geschützt. Der Ordner hinterlegt seine E-Mail und bekommt bis 12 Stunden vor Demo-Beginn eine Teilnahme-Bestätigung als QR-Code. Der Ordner ist Organisator und Ansprechperson seiner Gruppe (7-10 Personen).
  • Der QR-Code ist ausgedruckt mitzubringen und kann am Kreis eurer Wahl befestigt werden, damit ihr es euch ungestört mit mitgebrachten Getränken und Liegedecken gemütlich machen könnt.
  • GANZ WICHTIG -> BITTE KEIN GLAS!!! 
  • Die Einbahn-Fußgängerwege leiten euch. Folgt den Pfeilen!
  • Jeder Teilnehmer willigt ein seinen Müll selbst zu entsorgen und das DIXIE selbst zu desinfizieren. Ausreichend Desinfektionsmittel wird dafür bereitgestellt. Taschenaschenbecher sind eine tolle Erfindung!
  • Innerhalb der Kreise darf ausgelassen getanzt werden. Außerhalb der Kreise ist das Tragen eines Mundschutzes Pflicht und der 1,5m Abstand ist einzuhalten!
  • Aus Rücksichtnahme ist bei Erkältungssymptomen UNBEDINGT von der Teilnahme abzusehen!
  • Wir bitten euch die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zu beachten und appellieren an Euch, für deren Einhaltung auch im mitgebrachten Freundeskreis zu sorgen. Und wem das nicht passt, hat auf unserer Demo nichts zu suchen!
Wir freuen uns auf euch ❤

Venceremos!

Line-Up NTD 2020


LAHNUFERWIESE:

  • Lube (live)
  • Wald & Wiese (Mehagi /Jansn)
  • Zagreb Titan (live)
  • Frau Trude (Colin Peters/ E-rik)
  • Kollektiv Nonverbal
  • Mindshock Music
  • UNDERtheGROUND


THEATERPARK:

  • Desmond Jackson (Singer/ Songwriter live)
  • Erotic Knives (Alternative Rock / live)
  • Lionics (Reggea / live)
  • Phantom Warrior (D´n B / Katana Audio Berlin)
  • Zirkus Panne | Stained (Stefan Charissé & Max Wide)
  • Anni Malisch (FFM)


MESSEPLATZ:

  • Island Report & friends (Sound System / Marburg)
  • Ital hifi (live Dub)
  • DSxDG - Don Schlaggo und die Gerechten (90s skate punk tribute)
  • Letal / Unfame Collective (D´n B / Gießen)
  • Bassrock (D´n B / Gießen)
  • Roots Sector Rec. (Psy /Goa)


RUGBYFELD (Lahnuferwiese):

  • Plattenpottorie (Radio_Florian, Cane, Safti6000, Flamara Flamingo)
  • Unfame Collective (t.b.a.)
  • Natalie Malik (Soul / live)
  • Chasing Kurt (Club / live)
  • Mschknsm (Cem Plem)


SEEBÜHNE SCHWANENTEICH:

  • Klara Geist (Protestsongs / live)
  • Deepfreakz (live) - THC (live)
  • THC (live)
  • Lampœ x Scumdog
  • Tonwerk (tammo & malte)
  • Fabelwald (Jonny Beam)


REDEN:

  • Seebrücke Gießen
  • amnesty international
  • AStA JLU - Situation der Studierenden
  • XR- Danneröder Forst
  • AK - Autonome Zentren
  • AK - NSU Watch
  • Kulturgenossenschaft


Probleme mit dem Konzept


Wir wären ja nicht besser, als die Verhältnisse, gegen die wir protestieren, wenn wir nicht auch Selbstkritik üben würden. Da wir uns ja aber in der politischen Sphäre bewegen, wäre es Unsinn, auf jede haltlose Behauptung zu antworten, die uns entgegen gehalten wird. So kann man auch sein Leben verschwenden. Unsere Selbstkritik kommt also von uns selbst und stellt sich hier dar, wie im Plenum diskutiert.

Zunächst müßen wir feststellen, dass die Verteilung der Versammlung auf gleich 5 Standorte die personellen Kapazitäten und auch die Verteilung spezieller Talente überdehnt hat.  Die Kommunikation und auch die Logistik waren dadurch erschwert und eingeübte Abläufe der Nachttanzdemo kamen so teilweise zum erliegen. Nun war es zwar hinsichtlich des Hygienekonzeptes unerlässlich, die Teilung vorzunehmen und als Demonstration unmöglich, diese zeitlich nacheinander anzulegen, für ein dauerhaftes Konzept mit vielen kulturellen Darbietungen ist es aber nach einhelliger Meinung des Plenums nicht anzuraten.

Während wir noch einmal unterstreichen wollen, dass die Teilnehmer der Demonstration hohes Lob verdienen und das Konzept vollumfänglich verstanden und umgesetzt haben, galt das nicht für die Zaungäste der Versammlung, die sich nicht als Teil derselben verstanden. Während unser Konzept vorsah, diese durch soziale Ansprache in die Demonstration und ihre Regeln einzubinden - was auch teilweise gelang - konnte nicht verhindert werden, dass einzelne Ordnungsamtsmitarbeiter deren Vorhandensein als Bruch der Auflagen durch uns gewertet haben. Inwiefern diese - Böswilligkeit unterstellende - Annahme durch eine übermäßige Politisierung des Klimas innerhalb des Ordnungsamtes hervorgerufen wurde, entzieht sich unserer Kenntnis, Überforderung ist auch eine mögliche Deutung. Wie dem auch sei - in der Verhältnismäßigkeit sprechen wir hier von vielleicht 2 dutzend Personen gegenüber 1000. Die Konsequenz, die das Plenum daraus zieht ist aber, dass auf Dauer angelegte, serielle Kulturversammlungen besser auf einem Gelände stattfinden, dessen Zugang kontrolliert werden kann.

Die eine Sache, die wirklich nicht funktioniert hatte, war die Einbindung einer den anderen persönlich unbekannten, externen Musikgruppe, die eine subkulturell stark auf anti-autoritäre Verhaltensmuster abstellende Musik spielte und sich konsequent inkonsequent verhalten hatte. Zwar kann man anmerken, dass sie unter sich blieben und somit Fremdgefährdung nicht stattfand, doch dieses eine Konzert auf einem Platz war nicht geeignet die Ziele der Demonstration zu befördern. Das Plenum erkennt dabei einhellig auf eigenen Fehler und stellt fest, dass jede Gruppe, die sich an einer kulturellen Versammlung beteiligen möchte unbedingt vorher an den Plena teilnehmen muss und eine ehrliche Entscheidung treffen muss, ob die Regeln für ihr Publikum einhaltbar sind.

Zu guter letzt erkennt das Plenum, dass es unbedingt notwendig für die Sicherheit der Versammlung ist, gewisse vebriefte Rechte auch gegenüber dem Ordnungsamt zu besitzen, um die Gefährdung der Sicherheit der Versammlung durch unberatenes Eingreifen durch dasselbe verhindern zu können. So wurde an einem Platz durch nachweisbaren Messfehler behauptete übermäßige Lautstärke als Anlaß genommen, die Teilnehmer der Demonstration aufzufordern, die Kreise zu verlassen und zusammen zurücken, was ja komplett widersinnnig und gefährlich war.  Über die Gründe lässt sich nur spekulieren und das wollen wir hier nicht.

Zusammenfassend sieht das Plenum den Kompromiß mit der Stadt, nämlich keine Versammlungen, sondern Veranstaltungen auf einem begrenzten Platz stattfinden zu lassen eher als Chance denn als negativ an. Abgesehen von den genannten Irritationen wollen wir an dieser Stelle aber den Mann&Frauschaften der anwesenden Polizeikräfte ein konstruktives, freundliches und professionelles Verhalten attestieren und uns für deren geleistete Überstunden bedanken.

Nachtrag:
Wenn wir das Ausmaß der gegenüber uns vorgebrachten Anwürfe von einzelnen Mitarbeitern des Ordnungsamtes mit den Vorgängen bei der 'Querdenker'-Demonstration in Kassel vergleichen, verstummen wir in stiller Agonie. Der sichtbare Unterschied in dem, was für uns galt und was für 'die' galt, ist frappierend und geeignet, das Vertrauen in den rechtsstaatlichen Gleichheitsgrundsatz massiv zu erschüttern.